Ausländer stoßen Häuser ab

IMMOBILIEN Ein Bundesbankbericht widerspricht Legende von Käufern aus Eurokrisenstaaten

BERLIN rtr | Ausländer kaufen derzeit nicht in großem Stil deutsche Häuser und Wohnungen auf. Im Gegenteil: Sie stießen 2012 unterm Strich sogar Immobilien ab, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank. „Nach den vorliegenden Daten lässt sich die These gestiegener Aktivitäten ausländischer Käufer nicht belegen“, schreibt die Bundesbank. Allerdings würden nicht alle Geschäfte bekannt.

2012 wurden ausländische Käufe im Wert von rund 700 Millionen Euro erfasst. Dem standen Verkäufe von knapp 1,6 Milliarden Euro gegenüber. Wegen der Eurokrise war vermutet worden, dass Anleger aus Krisenstaaten wie Griechenland ihr Geld in Sicherheit bringen, indem sie deutsche Immobilien kaufen. Der Wert aller hiesigen Immobilien lag Ende 2011 bei 9,8 Billionen Euro, der Jahresumsatz im Gebäudesektor belief sich dabei auf 148 Milliarden Euro. Gefragt waren deutsche Immobilien von 2006 bis 2008. 2007 gingen sogar Immobilien im Wert von 8,6 Milliarden Euro in ausländischen Besitz über. Dabei handelte es sich laut Bundesbank vor allem um große Transaktionen.